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Phicomm Energy 2 im Test – Positive Überraschung der Einsteigerklasse

Phicomm liefert Smartphones, die man gerne als Geheimtipp in der Einsteigerklasse bezeichnen kann. Das Energy 2 bietet ein 5 Zoll großes HD-Display, einen Quad-Core-Prozessor und eine Dual-SIM-Funktionalität. Wir waren im Test an mehreren Stellen äußerst positiv von diesem LTE-Smartphone überrascht.

Unser Dank gebührt dem Unternehmen, das uns dieses Smartphone kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Wir werden das Energy 2 demnächst an unsere Leser verlosen. Derzeit erhält man das Mobilgerät bereits ab rund 130 Euro, eine Investition, die sich durchaus lohnen könnte. Hier die Ausstattungsliste:

  • Snapdragon 210 Quad-Core-Prozessor (bis zu 1,1 GHz)
  • 2 GB RAM
  • 16 GB ROM
  • 5,0 Zoll Display (1.280 x 720 Pixel)
  • 2.300 mAh Akku
  • Android 5.1 Lollipop
  • LTE CAT4

8-Megapixel-Hauptkamera mit:

  • Autofokus
  • LED-Blitz
  • Blende f/2.4 (Hauptkamera)
  • Blende f/2.8 (Frontkamera)
  • HD-Videoaufnahme

 

8-Megapixel-Selfie-Kamera mit:

  • Gesichtserkennung

 

Manch technisch versierte Leser dürften nun aufgrund des mageren Qualcomm-Chipsatzes bereits skeptisch sein, doch dieser verrichtet bessere Arbeit als gedacht. Als Bonbon spendierte Phicomm seinem Energy 2 noch DTS-zertifizierten Klang.

Das Energy 2

Das Energy 2

 

Phicomm dachte anscheinend, es wäre besser sich auf das Smartphone an sich und das Zubehör anstatt auf ein ausgefeiltes Design der Kartonage zu konzentrieren. Die knallig orangene Schachtel fällt zwar direkt ins Auge, wirkt ansonsten aber recht langweilig.

Eine weiße Ummantlung zeigt das Smartphone an sich, mehr gibt es nicht zu bestaunen. Immerhin: Der verwendete Karton wirkt durchaus robust. Das Smartphone ruht auch sicher im Inneren und hat einige Freunde mitgebracht.

Aufgepasst große Hersteller, ja wir meinen euch, Samsung, Apple und ihr anderen, nehmt euch ein Beispiel an Phicomm. Beim Lieferumfang können wir gar nicht anders, als den Hut zu ziehen, denn es gibt nicht nur die gewohnten Dreingaben wie das Datenkabel, das Netzteil und die Kopfhörer.

Phicomm spendiert obendrein noch eine Displayschutzfolie, ein Putztuch und Aufkleber mit dem Firmenlogo. Klar, letzteres wäre nun nicht unbedingt nötig gewesen, aber die Folie und das Tuch sind tolle Extras.

Die Schnellanleitung gleicht hingegen eher einem Beipackzettel einer Arznei, was aber auch nicht sonderlich tragisch ist. Eine deutsche Übersetzung hat es jedenfalls in das Heftchen geschafft. Eher ungewöhnlich ist die zweite Broschüre mit Hinweisen zur GNU-Lizenz.

Wertung Lieferumfang

Lieferumfang-Bewertung

Kein Metall, kein außergewöhnlicher Look, keine schmückenden Verzierungen – das Energy 2 wirkt in einem Wort „nüchtern“. Trotzdem sind wir begeistert und das hat mehrere Gründe. Die berührungsempfindlichen Menütasten unter dem Display zum Beispiel.

Diese sind zwar nicht beleuchtet, spiegeln aber extrem stark. Dadurch erkennt man die Tasten auch bei Sonneneinstrahlung noch sehr gut. Außerdem sieht die silberne Farbgebung sehr edel aus. Die Rückseite des Handys ist aber das Highlight.

Die Soft-Touch-Oberfläche fühlt sich samtig an und liegt rutschfest in der Hand. Dadurch wirkt das Smartphone trotz dem Fehlen hochwertiger Materialien sehr vertrauenerweckend. An der rechten Seite finden sich der Ein-Ausschalter und die Lautstärkewippe. Beide mit gutem Druckpunkt.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist der oben angebrachte Micro-USB-Anschluss neben der Klinkenbuchse. Trotz abnehmbaren Akkudeckel gibt es nur bei festerem Anpacken des Energy 2 ein Knarzen. Die Haptik ist also durchaus gelungen.

Wertung Haptik

Haptik-Bewertung

Eine HD-Auflösung von 1.280 x 720 Pixel beeindruckt heutzutage kaum noch jemanden, dennoch waren wir vom Display äußerst angetan. Das 5-Zoll-IPS-Panel ist nicht nur sehr hell, sondern bietet eine der stabilsten Blickwinkel, die wir je bei einem Bildschirm gesehen haben.

In dieser Disziplin – und sogar bei der Farbgenauigkeit – kommt selbst das erheblich teurere LG G5 im Vergleich nicht heran. Bei Kontrast und Schwarzwert zieht das G5 hingegen davon, aber dennoch ist die Darstellung des Phicomm-Displays hervorragend.
Die simple HD-Auflösung lässt sich allerdings nicht verleugnen, man erkennt relativ rasch einzelne Bildpunkte, wenn man genauer hinsieht. Die Empfindlichkeit des Touchscreens ist sehr gut und die Ablesbarkeit in der Sonne erstklassig.

Wertung Display

Display-Bewertung

Die Auflösung von 8 Megapixel bei der hinteren Optik geht in Ordnung, aufgrund der relativ kleinen Blende von f/2.4 nimmt das Modul aber nicht allzu viel Licht auf. Das Energy 2 ist also ein typisches „Schönwetter-Smartphone“, das bei genug Sonne ordentliche Fotos schießt.

Der Weißabgleich hat uns sehr gut gefallen, die Farben werden akkurat eingefangen. Die Auslösegeschwindigkeit ist ebenfalls annehmbar, hingegen fehlt es den ganzen Fotos an Gesamtschärfe.

Zwar geben die Bilder bis zu den Rändern hin viele Details preis, aber diese sind nicht allzu scharf. Ein Bildrauschen hingegen gibt es kaum. In dunklen Arealen kann der LED-Blitz etwas für Besserung sorgen, doch der Blitz ist eher von geringer Leuchtkraft.

Schade ist auch, dass der Videomodus auf 720p beschränkt ist. Ansonsten geht die Qualität der Filme in Ordnung, auch wenn der Ton etwas leise aufgenommen wird.

Selfie-Check

Nein, das Energy 2 ist leider kein guter Tipp für Fans von Selbstportraits. Zum einen sind die 2 Megapixel ziemlich dünn, zum anderen fehlen Autofokus oder Blitz. Eine Motiv-Verfolgung gibt es ebenfalls nicht, dafür aber eine Gesichtserkennung.

Wir haben mehrere Testaufnahmen bei sehr gutem Sonnenlicht geschossen. Doch das Objektiv will einfach keine scharfen Fotos einfangen. Es fehlt an Details, an Kontrast und Gesamtschärfe. Wenn man lediglich ein paar Selfies über WhatsApp verschicken möchte, könnte die Qualität aber noch ausreichen.

Wertung Kameras

Kamera-Bewertung

Egal wie Phicomm die Software des Energy 2 gebastelt haben, sie haben es richtig gemacht. Der in Deutschland ansässige Konzern mit chinesischen Eltern hat ganze Arbeit bei der Optimierung geleistet.

Wenn man nicht wüsste, dass bloß ein Snapdragon 210 im Inneren steckt, würde man es kaum glauben. Die Homescreens, die Einstellungen und die Apps laufen sehr geschmeidig. Auch das Surfen im Internet macht mächtig Laune mit dem Gerät.

AnTuTu hat etwas über 22.000 Punkte gemessen, ein Wert der eher ernüchternd ist, aber sofern man das nicht im Alltag merkt, ist das nicht allzu wichtig. Gamern dürfte das Energy 2 jedoch in den meisten Bereichen aufgrund der Adreno 304 GPU etwas zu langsam sein.

Asphalt Nitro lädt recht lange und hin und wieder kamen auch Ruckler auf. Trotzdem lief dieses 3D-Spiel deutlich besser als wir gedacht härten. HD-Videos über YouTube streamt das Smartphone ohne Probleme.

Wertung Geschwindigkeit

Geschwindigkeit-Bewertung

Phicomm wirbt auf der Rückseite mit dem DTS-Logo. Tatsächlich klingt der verbaute Lautsprecher ziemlich gut. Er rauscht kaum wahrnehmbar und hat eine hohe maximale Lautstärke. Die mittleren und hohen Töne wirken klar, wenn auch nicht ganz so genau definiert wie bei teureren Modellen.

Einen Bass braucht man freilich nicht erwarten. Wem der Effekt des Dolby DTS nicht gefällt, der kann das Ganze auch in den Einstellungen deaktivieren. Manchmal waren die Menütöne zu leise im Vergleich zum restlichen Sound.

Insgesamt betrachtet liefert die rückseitig angebrachte Box viel fürs Geld. Da sie an der Rückseite angebracht wurde, sollte man das Handy allerdings beim Musikhören nicht mit dem Display nach oben auf den Tisch legen.

Wertung Sound

Sound-Bewertung

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Das Energy 2 ist kein Feature-Bomber, Stereo-Lautsprecher, Fingerabdrucksensor, Dual-LED-Blitz und weiteres gibt es hier nicht. Die beiden Highlights sind der DTS-Sound und die Dual-SIM-Funktionalität.

Bei letzterer müssen wir darauf aufmerksam machen, dass es sich um Micro-SIM-Schächte handelt. Sollte man also eine Nano-SIM haben, wird ein entsprechender Adapter benötigt.

Wertung Features

Feature-Bewertung

Android 5.1 Lollipop ist wahrlich nicht das aktuellste Betriebssystem für ein 2016er Smartphone. Marshmallow ist schon lange verfügbar und Nougat klopft an die Tür. Ob das Handy ein Update bekommt, wissen wir zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht.

Bei der Oberfläche an sich hat sich der Hersteller eng an den Google-Standard gehalten. Außer eigene Widgets und Hintergrund entspricht alles der Stock-Vorlage. Genial fanden wir die Option, die Menütasten mit anderen Funktionen belegen zu können.

Außerdem ist der verbaute Dateimanager sehr komplex. Ansonsten gibt es kaum zusätzliche Apps, dafür aber viel freien Speicherplatz, den man noch dazu per microSD erweitern kann.

Wertung Software

Software-Bewertung

Wir quälten das Phicomm Energy 2 während unseres Tests ziemlich. Wir ließen das Display auf 90 Prozent Helligkeit, nutzten WLAN und LTE. Dabei war der Bildschirm zu knapp dreieinhalb Stunden aktiv.

In dieser Zeit spielten wir diverse Games, machten Fotos und Videos, surften im Internet und führten ein kurzes Telefonat. Nach 18,5 Stunden ging dem Phicomm dann die Puste aus, was gemessen an den 2.300 mAh durchaus gut ist.

Im Standby verbraucht das Energy 2 erfreulich wenig, so dass mühelos 4 Tage drin sind, wenn man das Handy kaum benutzt.

Wertung Akku

Akku-Bewertung

Wir staunten nicht schlecht bei der Performance des LTE-Modems. Im Vodafone-Netz erreichten wir bis zu 22 Mbit/s im Down- und 20 Mbit/s im Upload. Mobil surfen macht mit dem Phicomm Energy 2 also ebenfalls Spaß.

Die WLAN-Anbindung ist klasse, sowohl vom Empfang als auch von der Bandbreite her. Die 50 Mbit/s unseres Kabel-Internets konnten wir fast ganz erreichen. Zudem ist das GPS-Signal äußerst genau, selbst im Inneren von Gebäuden.

Bei der Telefonie fanden wir keinen Grund zum Tadeln. Unser Gegenüber verstand uns sehr gut, umgekehrt war das auch der Fall. Allenfalls könnte man erwähnen, dass die Lautstärke etwas höher sein dürfte.

Wertung Konnektivität

Konnektivität-Bewertung

Fazit:

Soviel Lob für ein so günstiges Smartphone? In der Tat, wir fanden nur wenige Schattenseiten beim Phicomm Energy 2. Die Verarbeitung, das Display, der Sound und das LTE sind spitze. Die Performance dürfte ebenfalls den meisten Nutzern genügen.

Hingegen sind die beiden Kameras nicht sonderlich beeindruckend und das Betriebssystem etwas angestaubt. Eventuell kann der Hersteller in beiden Fällen mit besserer Software nachrüsten. Wer ein preiswertes Handy oder ein Zweit-Smartphone mit wenig Macken sucht, kann durchaus zugreifen.

Phicomm Energy 2 Wertung

Unsere Bewertung für das Phicomm Energy 2.

 

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