Mit 103 Minuten ist die Mondfinsternis am 27.07.2018 die längste des Jahrhunderts. Ansprechende Bilder sind mit etwas Vorbereitung auch mit dem Smartphone möglich.
Ansprechende Fotos der Mondfinsternis auch ohne Profi-Equipment
Die anstehende Mondfinsternis ist ein Jahrhundertereignis, welches in seiner Dauer erst 2123 übertroffen wird. Eine ähnliche lang andauernde wird erst 2029 wieder stattfinden. Grund genug, sich auch kurzfristig noch Gedanken zu machen, dies fotografisch festzuhalten. Dazu bedarf es entgegen landläufiger Meinung kein großes und teures Equipment, sondern nur ein Smartphone und eine Möglichkeit zur stabilen Montage.
Neben seinem mobilen Begleiter ist es empfehlenswert ein Stativ zu haben. Zum einen kann man sich noch kurzfristig in einem der bekannten Elektronikmärkte versorgen, oder man improvisiert. Eine simple KFZ Halterung für das Smartphone auf der Fensterbank oder dem Gartentisch tut es hier genauso.
Neben der stabilen Lage des Smartphones bietet es sich an, sich vorher Gedanken um die Ausrichtung zu machen. Die Mondfinsternis ist Südöstlich am Himmel zu sehen. Eine simple Kompass-App findet sich sowohl unter iOS als auch Android kostenlos (z.B. Compass 360 Pro). Wenn vorher aufgebaut wird, kann man das Event in Ruhe genießen.
Bei dem schießen der Bilder muss aber beachtet werden, dass man in den manuellen Modus wechselt. Bei Dunkelheit zieht die Automatik die ISO hoch, was zu verrauschten Bildern führt. Die Finsternis beginnt um 21:30 Uhr und erreicht ihren Höhepunkt um 22:22 Uhr. Um 23:13 Uhr ist dann das Ende erreicht. In dieser Zeit verändert sich die Helligkeit des Mondes deutlich. In allen Phasen sollte manuell auf ISO 200 geschaltet werden. Zu Anfang und Ende ist der Mond sehr hell, so dass man kurze Belichtungszeiten wählen kann. Bei der maximalen Verdunklung sind Belichtungszeiten von bis zu 10 Sekunden machbar. Da sich der Mond vergleichsweise schnell bewegt, sollten die 10 Sekunden nicht überschritten werden. Andernfalls erhält man Bewegungsunschärfe, die das Bild zunichte machen.
Zu jeder Zeit sollte die Blende maximal geöffnet sein – das bedeutet der kleinste Wert sollte eingestellt werden. Um Verwacklungen zu vermeiden empfiehlt es sich den Selbstauslöser zu benutzen. Speicherplatz steht meistens ausreichend zur Verfügung, so dass man hier sehr großzügig bei der Anzahl der Bilder sein darf. Die Belichtungszeiten sollten dabei immer leicht variiert werden. Am darauf folgenden Tag werden sich bei 100 bis 200 Bildern sicherlich einige perfekt gelungene finden.