Moderne Digitalkameras können sinnvoll mit dem Smartphone als Fernauslöser oder externes Speichermedium erweitert werden. Wir zeigen euch anhand der Canon EOS 760D und der App Canon Camera Connect, wie so etwas in der Praxis aussieht.
Canon verbindet einige Kameras via WLAN mit dem Smartphone
Canon Camera Connect nennt sich die kostenlos im Google Play und Apple App Store verfügbare App, die euer Handy in Verbindung mit einem Fotoapparat des japanischen Herstellers treten lässt. Wir in der Redaktion nutzen die Spiegelreflexkamera EOS 760D, die über WLAN- und NFC als Schnittstellen verfügt.
Wenn ihr ein NFC-fähiges Mobilgerät habt, dann ist die Ersteinrichtung spielend einfach. Ihr müsst simpel nur NFC an der Kamera und am Smartphone oder Tablet aktivieren, beide Systeme gegeneinander halten und schon wird die Verbindung aufgebaut.
Alternativ kann man mit WPS oder manueller Eingabe des WLAN-Sicherheitsschlüssels eine Verbindung zum Heimnetzwerk aufbauen. Zudem besteht die Auswahl, die Kamera direkt über WiFi mit dem Handy zu verbinden oder über den Umweg eines Routers.
Erstere Methode geht von überall aus, aber ihr könnt euch während der Nutzung nicht mehr mit einem anderen WLAN-Netz verbinden. Wenn ihr den Umweg über einen Router geht, ist zwar die Verwendung des Internets via WLAN parallel nötig, aber ihr müsst euch eben in Reichweite des Routers befinden.
Canon Camera Connect – Die App im Alltagsgebrauch
Das Programm bietet drei Menüpunkte:
- Bilder auf Kamera
- Fernaufnahmen
- Kameraeinstellungen
Die Bezeichnungen sind selbsterklärend, bei der ersten Auswahl erhaltet ihr Einblick auf die von euch aufgenommenen Fotos und Videos. Schade: Videos konnten wir, zumindest mit der 760D, nicht direkt streamen, sondern mussten sie erst auf das Handy übertragen.
Ihr könnt eure Fotos in verschiedenen Ansichten auf dem Handy-Bildschirm betrachten. Das Sichten der Aufnahme ist aufgrund des größeren und meist auch hochauflösenderem Displays des Smartphones komfortabler als auf dem Kamera-LCD.
Auf das Mobilgerät herunterladen könnt ihr die Bilder natürlich auch. Das geschieht entweder in voller Auflösung oder in einer drastisch reduzierten Form von etwa einem Megapixel.
Die Fernauslösung hat uns sehr gefallen, Blende, ISO und Belichtungszeiten lassen sich, genauso wie der Fokus, im Liveview.-Modus der Kamera nutzen. Der Fotoapparat hat die Befehle auch zügig umgesetzt. Hingegen konnten wir die Videoaufnahme bei der App mit unserer 760D leider nicht starten.
Die „Kameraeinstellungen“ von Canon Camera Connect sind eigentlich kaum eine Erwähnung wert. Hier könnt ihr nur die Uhrzeit und die Zeitzone abgleichen. Den GPS-Standort sollte man ebenfalls vom Handy auf die Kamera anwenden können, bei uns hat das aber nicht geklappt.
Fazit zu Canon Camera Connect
Die App ist eigentlich recht ordentlich bedienbar und die Fernauslöse-Funktion überzeugt. Auch der Bilder-Browser ist gelungen, wenngleich man leider keine Filme wiedergeben kann. Bei den Einstellungen ist hingegen noch viel Luft nach oben und warum manche Kamera-Features nicht unterstützt werden, obwohl das Canon-Modell diese besitzt, ist uns ein Rätsel.
Alternative Kamera-Apps sind oft umfangreicher, aber für den Einstieg bei der Verbindung der beiden Systeme ist Camera Connect ganz in Ordnung.
